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K-Word #595: Neues aus der Lesbenwelt

7.2.2025 - „Buffy“-Reboot, St. Vincent verrät, dass sie Frau und Kind hat – und andere queere Grammy-Momente, Lena Oberdorf: neuer Podcast, Adèle Haenel und Jenni Hermoso wehren sich gegen sexuelle Übergriffe, Sam Kerr vor Gericht, Cloudy June zum ESC? Und mehr!

Von Karin Schupp

7.2.2025 - Die Kultserie Buffy (1997-2003) soll ein Reboot bekommen, wie die Branchenwebsite Deadline am Montag berichtete. Der US-Streaminganbieter Hulu habe eine Pilotfolge bestellt, in der Sarah Michelle Gellar wieder die Titelrolle spielt und Oscargewinnerin Chloé Zhao (Nomadland) Regie führen soll. Weitere Informationen gibt’s noch keine. Die Serie um die – damals jugendliche - Vampirjägerin war ein Riesenhit, Buffy galt als feministische Ikone, und queere Fans waren vor allem von der Hexe Willow (Alyson Hannigan) begeistert, die eine der ersten lesbischen Serienhauptfiguren war und mit Tara (Amber Benson) die erste dauerhafte lesbische Beziehung im US-Fernsehen hatte.

St. Vincent war die queere Gewinnerin der Grammy-Verleihung! Die Musikerin wurde am Sonntag in drei der vier Kategorien, in denen sie nominiert war, ausgezeichnet: „Broken Man“ als Best Rock Song, „All Born Screaming“ als Best Alternative Music Album und „Flea“ als Best Alternative Music Performance. Auf der Bühne überraschte die 42-Jährige mit einem Dank an ihre „wunderbare Familie – meine Frau Leah und unsere wunderbare Tochter“: weder Ehe noch Mutterschaft waren bisher öffentlich bekannt, und viele wussten bisher offenbar nicht mal, dass St. Vincent queer ist (L-MAG-Interview 2021), dabei waren ihre Beziehung mit Cara Delevingne (2015/2016) und Affäre mit Kristen Stewart (2016) wahrlich kein Geheimnis.(K-Word #219) Allerdings waren es wohl die damaligen Paparazzi, die sie dazu brachten, ihr Liebesleben privater zu halten. Auf Instagram erwähnte St. Vincent 2024 aber durchaus ihre Hochzeit mit ihrer damals schwangeren Frau (der Post ist aber nicht mehr online).

In der Kategorie Best Rap Album gewann die bisexuelle Rapperin Doecchii für „Alligator Bites Never Heal“ - sie ist erst die dritte Frau (nach Lauryn Hill und Cardi B), der diese Ehre zuteil wurde. Im Red Carpet-Interview mit dem queeren Selling Sunset-Star Chrishell Stause (K-Word #565) antwortete die 26-Jährige auf die Frage nach ihrem Wunsch im Popbusiness: „Ich wünsche mir mehr gay artists.“

Der lesbische Shootingstar Chappell Roan (K-Word #575) wurde bei den Grammys als Best New Artist ausgezeichnet und sprach sich auf dem roten Teppich für die Rechte von trans Menschen aus, die von der neuen Trump-Regierung gerade massiv eingeschränkt werden. „Es ist brutal. Aber trans Menschen haben schon immer existiert und werden immer existieren“, sagte sie. „Die Popmusik denkt an euch und sorgt sich um dich, und ich versuche mein Bestes, um mich auf jede erdenkliche Weise für euch einzusetzen.“

Fußballnationalspielerin Lena Oberdorf (Bayern München), eine der wenigen offen queeren Bundesliga-Profis (K-Word #516), ist seit Monaten verletzt, hat aber als Podcasterin ein zweites Standbein gefunden: In der ersten Folge von Popcorn & Panenka, fanden sie und Ko-Moderatorin Rena Schwabl (mit dem Unterhaching-Spieler Markus Schwabl verheiratet) direkt ein Thema, das ihr Medienaufmerksamkeit verschaffte: Sie kritisierte Männer, die die Spielerinnen auf dem Platz in unvorteilhaften Posen filmen – „der hat mit seinem Handy einfach so rangezoomt, als sich die Girls gedehnt haben“ – und berichtete von „erotischen“ TikTok-Edits: „Wenn ich mein T-Shirt hoch mache, um meinen Schweiß abzuwischen, dann habe ich fünf Edits davon, mit so sexy Musik unterlegt, wo ich mir denke: puuh...“ Entdeckt habe sie auch ein KI-Video mit ihrer Nationalteamkollegin Jule Brand, „wo ich Jule küsse – und ich denke: Es reicht!“

Die Berlinale (13.-23. Feb.) hat eine neue lesbische Festival-Chefin, Tricia Tuttle, in diesem Jahr mit Todd Haynes (Carol) einen schwulen Jurypräsidenten, und wieder üer 30 LGBTQ-Filme, die um den queeren Teddy Award konkurrieren. Ein Highlight  ist der australische Animationsfilm Lesbian Space Princess. In dem bunten Weltraumabenteuer muss die introvertierte Prinzessin Saira ihren lesbischen Planeten Clitopolis verlassen, um ihre Ex zu retten, die von „Straight White Maliens“ entführt wurde. Mehr Berlinale-Tipps geben wir euch am Sonntag auf l-mag.de.

Die bisexuelle Sängerin Cloudy June gehört zu den 24 Acts, die sich in diesem Jahr für das deutsche Ticket zum Eurovision Song Contest bewerben. Laut Pressemitteilung wurde sie aus über 3000 Bewerbungen ausgewählt (dass es überhaupt noch so viele hoffnungsfrohe Musiker:innen gibt!). Wen wir im Mai nach Basel schicken, wird ab dem 14. Feb. in vier Live-Shows. In den ersten drei Shows hat eine Jury – Stefan Raab, Yvonne Catterfeld, Elton (was hat er denn dazu beizutragen??) plus Gastjuror:in - das Sagen, im Finale am 1. März enscheidet das Publikum.

Erleichterung für Adèle Haenel (Porträt einer jungen Frau in Flammen): Am 3. Feb. wurde der Regisseur Christophe Ruggia wegen sexueller Nötigung zu vier Jahren Haft verurteilt und muss 35.000 Euro an sie zahlen. Ein Gericht in Paris befand den 60-Jährigen für schuldig, sie im Alter von 12 bis 15 Jahren sexuell belästigt zu haben (K-Word #588), was die queere Schauspielerin 2019 öffentlich machte. In den Knast muss Ruggia, der jegliche Schuld von sich weist, nicht: Zwei Jahre muss er mit einer elektronischen Fußfessel verbüßen, der Rest wurde auf Bewährung ausgesetzt. Seine Anwälte kündigten Berufung an. Vor dem Gerichtssaal bedankte sich Haenel zunächst bei ihren Unterstützer:innen (siehe Video), danach erklärte sie in einem TV-Interview, dass das Urteil „extrem wichtig“ für sie sei. „Es hat eine sehr starke Wirkung, diese Worte ausgesprochen zu hören.“ Die zweifache César-Gewinnerin dreht aus Protest gegen den Sexismus in der französischen Filmbranche seit 2023 keine Filme mehr.

Auch Luis Rubiales muss sich seit Montag vor Gericht verantworten: Der Ex-Präsident des spanischen Fußballverbands hatte im August 2023 die frisch gebackene Weltmeisterin Jenni Hermoso vor den Augen der Welt ungefragt auf den Mund geküsst (K-Word #521) – ein sexueller Übergriff nach spanischem Recht. Vorgeworfen werden ihm, Ex-Nationalcoach Jorge Vilda und zwei weiteren Funktionären auch, Druck auf Hermoso und ihre Familie ausgeübt zu haben, den Vorfall runterzuspielen. Die lesbische Spielerin (K-Word #543) sagte im Zeugenstand: „Mein Chef küsste mich. Das hätte nicht passieren dürfen. (…) Das war ekelhaft. Hätte er mich gefragt, dann hätte ich Nein gesagt.” Das Urteil wird bis Mitte März erwartet.

Und noch ein Prozess: Fußballstar Sam Kerr (FC Chelsea) steht in London wegen rassistischer Beleidigung eines Polizisten vor Gericht. Es geht dabei um einen Vorfall im Januar 2023, als sie und ihre Verlobte Kristie Mewis (K-Word #533) mit einem Taxifahrer aneinander gerieten. Dass Kerr einen herbeigeholten Polizisten als „fucking stupid and white“ beschimpfte, ist durch Aufnahmen seiner Bodycam belegt. Doch die Australierin mit indischer Mutter stellte das Ganze in einen Kontext: Auf der Heimfahrt von einer Party habe sie sich aus dem Fenster des Taxis übergeben müssen, worauf der Fahrer wütend geworden sei, Türen und Fenster verriegelte und durch die Stadt gerast sei, ohne – wie sie es forderten – sie aussteigen zu lassen. „Ich hatte Angst um mein Leben“, sagte sie. Erst vor einem Polizeirevier habe er angehalten, aber dort habe man ihr nicht geglaubt und sie „wegen meiner Hautfarbe anders behandelt.“ Im Gerichtssaal verriet Kerr übrigens auch erstmals, dass Mewis und sie im Mai einen Sohn erwarten (bisher war nur bekannt, dass sie in diesem Jahr Eltern werden) und im Dezember heiraten wollen.

Kontroverse um Emilia Pérez-Star Karla Sofía Gascón: Die Spanierin, die als erste trans Schauspielerin für einen Oscar nominiert ist, steht wegen rassistischer und islamfeindlicher Tweets in der Kritik, die sie 2020/ 2021 gepostet hatte. Auch die Oscar-Verleihung kommentierte sie damals als „afro-koreanisches Festival“ und „Black Lives Matter-Demo“. Anfang Februar entschuldigte sich Gascón auf X, scheint sich aber unschuldig verfolgt zu fühlen: „Alle, die mich kennen, wissen, dass ich keine Rassistin bin“, schrieb sie und erklärte, dass schließlich – das Argument kennt man – einer der „wichtigsten Menschen“ in ihrem Leben Moslem sei. Netflix, das die Rechte an Emilia Pérez besitzt, strich Gascón inzwischen aus seiner PR-Kampagne, wohl um die Chancen auf die weiteren 12 Academy Awards, für die das Musical nominiert ist, zu erhalten.

Mit „Keep to Myself“ hofft Rita de Los Angeles auf einen Erfolg in der LGBTQ-Linedance-Community. Und die Kalifornierin, die mit Frau und Kindern in der Nähe von Köln lebt, macht’s im Video direkt vor: Sidestep, sidestep, vor, zurück, dreeehen - und jetzt alle...

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