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K-Word

K-Word #276: Neues aus der Lesbenwelt

16.11.2018 - Heute unter anderem: Tamy Glauser goes Politik, Steffi Jones ist zurück, Kira Walkenhorst wurde Mutter, "Stadtgeschichten" als Netflix-Serie, ein queeres Broadway-Musical - und: Steht das Coming Out eines Weltstars bevor?

Von Karin Schupp

16.11.2018 - Geht Tamy Glauser in die Politik? Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan würde das Topmodel (33) jedenfalls gerne für ihre Partei werben und lud sie zu einem Besuch ihrer Fraktion in Bern ein. „Sie würde frischen Wind in das Parlament bringen“, sagte Arslan. „Sie hat Charisma, ein gutes Gespür für Themen, kann mit ihrer Meinung überzeugen, aber gleichzeitig auch gut zuhören.“ Die beiden lernten sich kürzlich beim „Swiss Diversity Award“ kennen, wo Tamy und ihre Freundin Dominique Rinderknecht für den Entertainment Award nominiert waren. Tamy (K-Word #272), deren Großvater schon Nationalrat war, ist nicht abgeneigt. „Ich kann mir gut vorstellen, in die Politik zu gehen“, sagte sie. Ich mache mich gerne stark für Themen, die mir wichtig sind.“ Für LGBT-Rechte und den Klimaschutz engagiert sie sich ja bereits. Ich sag‘ mal so: Es gibt Lesben, die ich wesentlich weniger gerne in der Politik sehe…

Darüber diskutiert seit Dienstag das lesbische Internet: Rund neun Mal habe sie schon in ihren Klatsch-Direktnachrichten gelesen, dass „eine sehr berühmte, ältere Sängerin jetzt queer und glücklicher denn je“ sei, schrieb die kanadische Journalistin Nicole Cliffe auf Twitter. Es gebe keinen Grund, sie zu outen, stattdessen wolle sie ihr „Wärme und Liebe ins Universum schicken“. Auf der Spekulations-Liste landeten natürlich alle „sehr berühmten, älteren Sängerinnen“ wie Cher, Tina Turner, Janet Jackson und natürlich Dolly Parton (die schon seit Jahrzehnten Lesben-Gerüchte dementiert), ganz oben aber steht Céline Dion, über deren sexuelle Identität ebenfalls – und auch schon vor dem Tod ihres Mannes 2016 - gemunkelt wird. Konkrete Hinweise gibt es aber keine. Am selben Tag tauchte übrigens auch Dion selbst in den Medien auf: Sie kreierte für eine Kleidermarke eine genderneutrale Baby- und Kinderkollektion und spielt die Hauptrolle im (für dieses Produkt höchst untypischen!) Werbespot.

Steffi Jones ist wieder da! Nach ihrem Rauswurf als Bundestrainerin im März war die Ex-Fußballerin monatelang untergetaucht, jetzt sprach sie mit der Frankfurter Neue Presse. „Mir geht es gut. Ich bin jetzt hier und blicke nach vorn“, sagte sie am Rande eines Eintracht Frankfurt-Spiels. „Ein Dreivierteljahr habe ich jetzt etwas anderes gemacht. Nun heißt es aber: Volle Kanne voraus für mich." Zum DFB wolle sie nicht zurückkehren, aber einen Job als Trainerin oder sportliche Leiterin könne sie sich vorstellen, und eine Fortsetzung ihrer Memoiren „Der Kick des Lebens. Wie ich den Weg nach oben schaffte“ sei ebenfalls geplant. Die Unterstützung ihrer Frau, die ihr - wie auch ihre drei Hunde - durch das Tief half, hat sie: „Dass sie sich zurückgezogen hat, finde ich gut“, sagt Nicole Jones der FNP. „Ich hoffe, dass sie wieder ins Fußballgeschäft einsteigt, denn das ist ihr Leben.“

Aktuell im Kino: In Juliet, Naked spielt Rose Byrne eine Frau, die darunter leidet, dass ihr Lebensgefährte (Chris O’Dowd) ein besessener Fan eines von der Bildfläche verschwundenen Rockstars (Ethan Hawke) ist – bis sich besagter Rockstar bei ihr meldet und sich eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt. Eine klassische Hetero-Romantic Comedy also, die ich hier nur deswegen erwähne, weil es darin eine nette lesbische Nebenrolle gibt: Lily Brazier bringt als Schwester der Hauptfigur ein wenig Temperament in die Handlung, rückt aber in der zweiten Hälfte leider sehr in den Hintergrund. Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Nick Hornby, die Rolle der „Ros“ kommt darin allerdings in dieser Form nicht vor.

Das wäre mir ja beinahe durchgerutscht, weil sie nur der Bild und nicht mir Bescheid sagte: Beachvolleyball-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Kira Walkenhorst ist Mutter von Drillingen geworden. Ihre Frau Maria brachte Emma, Mo und Pepe bereits am 26. Oktober zur Welt – kurz vor ihrem ersten Hochzeitstag (K-Word #224). Mit ihrer sportlichen Partnerin Laura Ludwig, die im Juni ebenfalls ein Kind bekam, trainiert Walkenhorst nach einem Jahr Pause seit kurzem wieder zusammen - im nächsten Jahr wollen sie ihren WM-Titel verteidigen.

In „Love Me Like There’s No Tomorrow“, dem neuen Video der litauischen Band SKAMP tanzen hetero- und homosexuelle Paare miteinander und küssen sich. Und obwohl die Homo-Küsse nur angedeutet sind, zeigt das litauische Staatsfernsehen den Clip nicht, da die Szenen als „Werbung für Homosexualität“ - die, wie in Russland, verboten ist - gelten. Die Band, die in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag feiert, zeigte sich überrascht. „Wir haben 2018“, sagte die irischstämmige Sängerin Erica Jennings der Webseite INTO. „Die Paare im Video, gleichgeschlechtlich oder nicht, küssen sich nur… und sind dabei angezogen.“ SKAMP ist eine der bekanntesten Bands Litauens und landete beim Eurovision Song Contest 2001 auf Platz 13. Die drei Mitglieder unterstützen schon seit Jahren die LGBT-Community und beteiligten sich auch am ersten Gay Pride March 2010 in Vilnius, der nur unter Polizeischutz stattfinden konnte.

Zurzeit laufen die Dreharbeiten für die neue Netflix-Serie Tales of the City (2019), die auf Armistead Maupins queerer Buchreihe Stadtgeschichten basiert (K-Word #272). Die Saga über eine Wahlfamilie in San Francisco war immer vor allem schwul und trans, aber in den neuen Folgen spielt die lesbische Schauspielerin Ellen Page eine neue pansexuelle Hauptfigur - Shawna ist die Adoptivtochter der Quotenhete Mary Ann (Laura Linney) - und bekommt einen weiblichen Love Interest (Zosia Mamet, bekannt als "Shoshanna" aus der Serie Girls).

Gute Kritiken bekam die gestrige Broadway-Premiere von The Prom. Das Musical spinnt eine wahre Geschichte – weil eine lesbische Schülerin ihre Freundin mit zum Abschlussball bringen wollte, verbot die Schulleitung lieber das ganze Event – weiter und lässt eine alternde, arbeitslose Broadway-Truppe anreisen und die Kleinstadt aufmischen. Das Musical von Matthew Sklar und Chad Beguelin, die schon mit The Wedding Singer und Elf Broadway-Erfolge feierten, wurde vor zwei Jahren in Atlanta uraufgeführt und läuft bis auf weiteres im Longacre Theatre.

Für die Hauptrolle in einem Kinofilm über das Leben des belgischen-deutschen Trans-Models Valeska Réon wird eine junge Trans*frau gesucht. Valeska von Jakob M. Erwa (der auch den Schwulenfilm Die Mitte der Welt drehte) basiert auf Réons autobiografischem Roman Blumen für ein Chamäleon und konzentriert sich auf ihre Anfänge als junge Frisörin und ihren Aufstieg in der Pariser Fashionszene der 1980er Jahre. Die Hauptdarstellerin soll zwischen 17 und 24 Jahren alt sein, Schauspiel- und Model-Erfahrung sind nicht erforderlich. Wer sich zum Casting anmelden möchte, findet hier alle Infos.

Vor einem Jahr gab Ex-True Blood-Star Rutina Wesley auf Instagram ihre Verlobung mit der Köchin Shonda bekannt (K-Word #227) und… Hochzeitsfotos hat sie seitdem nicht gepostet, dafür aber dieses schöne Playback-Video. Außerhalb der sozialen Medien hat Wesley, die in der Serie Queen Sugar gerade ihre zweite bisexuelle Rolle nach True Blood spielt, bisher nicht über ihre Beziehung gesprochen.

Ausgeh-Tipp für Saarländerinnen: Am nächsten Dienstag (20. Nov., 19:30 Uhr) erklärt L-MAG-Verlegerin und Chefredakteurin Manuela Kay, warum ein lesbisches Magazin immer noch nötig ist, gibt euch einen Blick hinter die Kulissen und erzählt bestimmt die eine oder andere Anekdote aus 15 Jahren L-MAG. All das kostenlos in der FrauenGenderBibliothek Saar in Saarbrücken (alle Infos).

Nächste Woche kommt K-Word einen Tag früher: K-Word #277 wird schon am Donnerstag online stehen!

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