AKTUELLE PROMI NEWS:
DIE KLATSCH KOLUMNE
VON KARIN SCHUPP
Jeden Freitag auf
www.l-mag.de    

K-Word

K-Word #549: Neues aus der Lesbenwelt

8.3.2024 - Queere Drehbuchautorin von „Drive-Away Dolls“: offene Ehe mit Ethan Coen, Fußballstar Sam Kerr vor Gericht, Kristen Stewart, das Powercouple Jess Glynne & Alex Scott macht's offiziell, lesbische Oscar-Vorschau, Paulinko, Kino- und TV-Tipps - und mehr!

Von Karin Schupp

8.3.2024 - Das lesbische, sexpositive Roadmovie Drive-Away Dolls (aktuell im Kino; unsere Filmkritik) wird in den Besprechungen immer als „Ethan Coens erstes Solofilm ohne seinen Bruder“ verkauft, tatsächlich handelt es sich aber um ein gemeinsames Projekt mit seiner Frau Tricia Cooke, die häufig unerwähnt bleibt. Dafür wird die Editorin (sie schnitt die meisten Coen-Filme) in ihren Interviews zum Film immer gesprächiger. Sagte sie anfangs nur, dass sie sich als queer definiere, erzählte sie inzwischen, dass sie lesbisch lebte, bevor sie 1993 Coen heiratete und mit ihm zwei Kinder bekam. Aber schon seit über 20 Jahren führten sie eine „nichttraditionelle“ Ehe, wie Cooke der Webseite Moviemaker sagte: „Ich habe eine Partnerin und Ethan hat auch eine Partnerin.“ Ihre Freundin, so verriet sie schließlich bei Autostraddleist die politische Aktivistin Lisa Fithian. Lest bei uns auch, wieso ihr Film nicht Drive-Away Dykes heißen durfte, wer zunächst für die Hauptrollen im Gespräch war, und was über Honey Don't, Teil 2 ihrer geplanten lesbischen B-Movie-Trilogie, bekannt ist.

Im Kino läuft außerdem auch die zauberhafte Komödie Gondola über die Liebe zweiter Seilbahnschaffnerinnen in den georgischen Bergen, deren Gondeln sich immer auf halber Strecke begegnen (unsere Filmkritik).

Kristen Stewart auf dem Weg zur Mode-Ikone: Nach ihrem queeren Rolling Stone-Cover im Jockstrap im (K-Word #546) trug sie bei der L.A.-Premiere ihres neuen Lesbenfilms Love Lies Bleeding einen rückenfreien Body, eine transparente Strumpfhose und ein Jackett. Das Outfit war aber nur für den roten Teppich bestimmt – im Kino zog sie sich schwarze Schlabberhosen über und tauschte ihre Pumps gegen Sneakers aus.Love Lies Bleeding  hat noch keinen deutschen Kinotermin, startet Gerüchten zufolge aber im Juli.

Losglück für die DFB-Frauen: In der EM-Qualifikation muss das Nationalteam gegen Gegnerinnen Island, Österreich, Polen antreten - vergleichsweise leichte Gegnerinnen. Kritik gibt es daran, dass die Matches bis kurz vor Beginn der Olympischen Spiele stattfinden, sodass den Spielerinnen kaum Zeit für die Regeneration bleibt. Nach dem Turnier wird, wie heute bekannt wurde, Christian Wück der neue Bundestrainer. Der Ex-Bundesliga-Profi führte im Dezember die männliche U17 zum WM-Titel, ein Frauenteam hat er noch nicht trainiert.

Fußballstar Sam Kerr (K-Word #533) muss sich vor Gericht verantworten: Die Australierin, die beim FC Chelsea spielt, soll einen Londoner Polizisten rassistisch beleidigt haben. Der Vorfall fand bereits im Januar 2023 statt, als wegen eines Streit um den Preis einer Taxifahrt die Polizei gerufen wurde und Kerr den Constable als „stupid white bastard“ beschimpft haben soll. Die 30-Jährige plädierte in einer Anhörung am Montag, zu der sie per Video zugeschaltet war, auf nicht schuldig. Sowohl der australische Fußballverband als auch Chelsea-Trainerin Emma Hayes sicherten ihr ihre volle Unterstützung zu. Der Prozess ist erst für Februar 2025 terminiert.

Jetzt ist es ganz offiziell: Jess Glynne und Alex Scott sind ein Paar: Der Popstar („Rather Be“) und die Sportmoderatorin/ Ex-Fußballnationalspielerin posierten am Samstag bei einer Afterparty der Brit Awards mit einem kleinen Kuss, und im Podcast Happy Place sprach Glynne erstmals über ihre Beziehung. Sie sei „wirklich glücklich“, sagte sie. „Die Arbeit, die ich an mir selbst geleistet habe, hat es mir ermöglicht, eine Beziehung einzugehen, in der ich mich sehr wohl fühle und in der ich einfach ich bin. Ich bin ganz ich selbst.“ Allerdings möchte sie ihr Privatleben lieber für sich behalten, „Das ist so wichtig. Auch wenn wir beide in der Öffentlichkeit stehen, gehört das, was wir haben, nur uns.“ Pärchengerüchte gab's seit letztem Juni, im November knipste ein Paparazzo einen Kuss auf offener Straße (K-Word #532). Beide outeten sich schon zuvor - Glynne 2015, Scott in ihrer Autobiografie 2022 -, labeln wollen sie ihre Sexualität aber nicht.

Die Erbengemeinschaft und die Plattenfirma von Sinéad O’Connor haben Donald Trump dazu aufgefordert, ihren Welthit „Nothing Compares 2 U“ nicht mehr bei seinen Wahlkampfveranstaltungen spielen zu lassen. „Es ist keine Übertreibung, wenn wir sagen, dass Sinéad angewidert, verletzt und beleidigt gewesen wäre“, schrieben sie in einer gemeinsamen Erklärung. Schließlich habe die 2023 verstorbene Sängerin, die sich nicht als hetero definierte (K-Word #517), den ehemaligen (und womöglich kommenden) US-Präsidenten als „Teufel, wie er in der Bibel steht“ bezeichnet.

In der Nacht auf Montag werden die Oscars verliehen, und viele Gewinner:innen stehen bereits fest, wenn man den Wettbüros glauben darf: Sie sehen Da’Vine Joy Randolph (The Holdovers) mit 97%-iger Wahrscheinlichkeit als beste Nebendarstellerin und gehen davon aus, dass die nichtbinäre Lily Gladstone (Killers of the Flower Moon) und Emma Stone (Poor Things) den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle unter sich ausmachen. Die Gewinnchancen für Annette Bening und Jodie Foster für ihre lesbischen Rollen in Nyad (Netflix; unsere Filmkritik) und Sandra Hüller für ihre bisexuelle Rolle in Anatomie eines Falls liegen hingegen nur bei unter 5 Prozent. Nominiert sind auch die lesbische Komponistin Laura Karpman für ihre Filmmusik zu Amerikanische Fiktion und Billie Eilish (K-Word #536) für den Barbie-Song „What Was I Made For?“ Als bester Kurzdokumentarfilm könnte The ABCs of Book Banning über die Verbannung von Büchern mit LGBTQ-Inhalten aus US-Schulen ausgezeichnet werden, als bester Animationsfilm Nimona (Netflix) über eine Gestaltenwandlerin, die jedes Gender annehmen kann, und ihren schwulen Sidekick.

Am 7. März starteten im Kino auch zwei Dokumentationen über beeindruckende (wenn auch nicht queere) Frauenbiografien: Uli Gaulke stellt in Ihr Jahrhundert – Frauen erzählen Geschichte fünf Protagonistinnen aus Kuba, Israel, Österreich, Indien und der Türkei vor, die allesamt über 100 Jahre alt sind. Und die feministische Regisseurin Claudia Richarz (Vulva 3.0) porträtiert in Helke Sander: Aufräumen die Ikone der Frauenbewegung und des deutschen Films, die im Januar 87 Jahre alt wurde.

Da kommt man ja gar nicht hinterher: Bereits am 14. März starten neue Filme von lesbischem Interesse: The Persian Version,Rückkehr nach Korsika (mehr dazu nächste Woche) und Der Wunsch. In ihrer Langzeitdoku begleitete Judith Beuth ihre Jugendfreundin Maria und deren Frau Christiane über zehn Jahre lang bei ihren vergeblichen Versuchen, Eltern zu werden. Der Gewinner des Publikumspreises des Max Ophüls Filmfestivals läuft bereits jetzt in Previews (alle Termine stehen hier), bei vielen Screenings gibt‘s danach ein Gespräch mit der Regisseurin, zum Teil sind auch die Protagonistinnen dabei.

Am Samstag (ZDF, 9. Mrz.) zeigt das ZDF die zweite Folge der Krimireihe Wendland, in der Hauptkommissar Stiller (Ulrich Noethen) und Kommissarin Kira Engelmann (Bettina Burchard) im ländlichen Wendland ermitteln und in der Kneipe von Kiras Frau Birthe (Katjana Gerz) mit Verpflegung und Informationen versorgt werden. Beide Folgen stehen in der ZDF-Mediathek.

Im Politdrama Am Abgrund, das am Mittwoch im Ersten lief (und jetzt in der ARD-Mediathek steht), reist ein SPD-Politiker (Hans-Jochen Wagner) nach Aserbaidschan, um die Tochter seiner Lebensgefährtin (Jasmin Tabatabai), die von dort kommt, aus dem Knast zu holen. Leyla (Luna Jordan) ist eine regierungskritische Videobloggerin und heimlich mit Valentina (Alina Levshin) liiert, die ein gefährliches Doppelleben führt: Sie arbeitet für einen aserbaidschanischen Abgeordneten. Eigentlich eine spannende Story, und es ist schön, Luna Jordan nach Dead Girls Dancing (unsere Filmkritik) in einer weiteren queeren Rolle zu sehen. Aber seid gewarnt: Leider hat der Regisseur/ Drehbuchautor Daniel Harrich offensichtlich noch nichts von dem „Bury Your Gays“-Filmklischee gehört (= Queere Charaktere müssen überproportional häufig sterben).

Das queere Elektro-Pop-Duo Paulinko, bestehend aus Sängerin Anna und Schlagzeugerin Lisa, veröffentlichte heute den Coming-out-Song „Als sie sie küsst“, der Lisas persönliche Geschichte erzählt. Die Tour der beiden ist gerade vorbei, aber Ende April spielen Paulinko beim c/o Pop Festival in Köln.

K-Word: Jeden Freitag neu auf l-mag.de!

Weiterlesen: K-Word #548: Neues aus der Lesbenwelt

 

Die aktuelle Ausgabe der L-MAG  erhältlich am Kiosk (Kiosk-Suche), im Abo, als e-Paper und bei Readly.

Kein K-Word mehr?

Das darf nicht sein!

Dafür brauchen wir deine Unterstützung. Hilf uns monatlich oder auch einmalig mit einer freiwilligen Spende und sichere damit K-Word und alle anderen Inhalte auf l-mag.de.

Vielen Dank! Dein L-MAG-Team

Nein Danke, möchte ich nicht | Hab schon!

L-MAG.de finde ich gut!

Deine online-Spende

 

Ganz einfach, und doch so wirkungsvoll:

Unterstütze uns, damit l-mag.de weiter aktuell bleibt!

Vielen Dank!
Dein L-MAG Online-Team

 

 

Nein Danke, möchte ich nicht | Hab schon!

L-MAG.de finde ich gut!
x

Deine online-Spende

 

Ganz einfach, und doch so wirkungsvoll:

Unterstütze uns, damit l-mag.de weiter aktuell bleibt!

Vielen Dank!
Dein L-MAG Online-Team

 

 

Nein Danke, möchte ich nicht | Hab schon!

L-MAG.de finde ich gut!
x