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K-Word #550: Neues aus der Lesbenwelt

15.3.2024 - Julianne Moore: queere Rolle, Renée Rapp: neue Freundin, Kristen Stewart zu ihren Hatern: „F*** you!“, Ashlyn Harris & Sophia Bush, die Oscar-Verleihung, Wilhemine, „Grey's Anatomy“ mit neuer lesbischer Figur? Film- und Serientipps - und mehr!

Von Karin Schupp

15.3.2024 - Das wurde ja Zeit: Ehrenlesbe Julianne Moore ist nach ihren Filmen The Kids Are All Right (2010) und Freeheld (2015) endlich mal wieder in einer queeren Rolle zu sehen: In der historischen Miniserie Mary & George (bei Sky und WOW) spielt sie Mary Villiers (1570-1632), die verarmte Witwe eines englischen Landadligen, die ihren Sohn auf den schwulen König James ansetzt, um auf diesem Weg zu Einfluss, Macht und Geld zu kommen. Das ist eine wahre Geschichte, aber viele Charaktere und Geschehnissen wurden dazuerfunden – auch dass Mary die Bordellwirtin Sandie (Niamh Algar) zu ihrer Loverin und Komplizin macht (ab Folge 2). Achtung: eine romantische Lovestory mit Happy End dürft ihr nicht erwarten!

Auf der Oscar-Afterparty von Vanity Fair zeigte sich Shootingstar Renée Rapp (Mean Girlsunsere Filmkritik) erstmals offiziell mit ihrer neuen Freundin Towa Bird. Fans haben’s schon seit Monaten geahnt, denn die Musikerin begleitete die lesbische Sängerin/ Schauspielerin (K-Word #548) als Gitarristin auf deren „Snow Hard Feelings“-Tour. Rapp, die durch ihre lesbische Rolle in The Sex Lives of College Girls bekannt wurde, hat offensichtlich ein Faible für TikTokerinnen: Schon ihre Ex Alissa Carrington ist auf der Videoplattform ein Star, auch Bird begann dort während der Pandemie ihre Karriere, mittlerweile ist sie beim selben Plattenlabel wie Rapp unter Vertrag.

Ihren ersten offiziellen Auftritt als Paar hatten am Wochenende in L.A. auch der Ex-Fußballstar Ashlyn Harris und die Schauspielerin Sophia Bush (One Tree Hill): Sie besuchten gemeinsam Elton Johns Aids-Charity-Event zur Oscar-Verleihung. Dass die beiden zusammen sind, kam kurz nach der Scheidungs-News von Harris und ihrer Frau Ali Krieger (K-Word #546) raus. Die beiden Ex-Nationalspielerinnen und Mütter von zwei Kindern hatten sich im letzten Jahr nach dreizehn Jahren Beziehung getrennt (K-Word #529). Bush, von der davor nur Heterobeziehungen (und zwei Ehen) bekannt waren, soll aber nicht der Trennungsgrund gewesen sein.

Bei den Academy Awards gingen fast alle queeren Nominierten (K-Word #549) leer aus. Lediglich Billie Eilish (K-Word #536) wurde für ihren Song „What Was I Made For?“ aus Barbieausgezeichnet. Überreicht bekam sie den Oscar von der bisexuellen Schauspielerin Cynthia Erivo (K-Word #474) – die beiden hatten sich schon zuvor auf dem roten Teppich herzlich begrüßt:

Die lesbische Schauspielerin Kate McKinnon (Barbie) widerstand dem Dresscode und präsentierte im schwarzen Hosenanzug (mit America Ferrera) die zwei Doku-Oscars, machte sich aber mit einem lahmen Heterowitz unsichtbar. Und Jodie Foster, nominiert für ihre lesbische Rolle in Nyad, hätte mit ihrer Frau Alexandra Hedison ruhig öfter im Bild gezeigt werden können.

Die Ex-Stabhochspringerin Martina Strutz verkündete auf Instagram die Geburt ihrer Tochter Emma. Die Vize-Weltmeisterin 2011, die ihre Karriere 2021 beendete, und ihre Frau Steffi haben bereits einen 2-jährigen Sohn (K-Word #444).

Die dritte Staffel der Comedyserie Girls5Eva steht jetzt bei Netflix. In den neuen Folgen über den Comeback-Versuch einer in die Jahre gekommenen 90er-Jahre-Girlgroup, geht’s auf Tour durch die USA. Und Gloria (gespielt von der lesbischen Comedienne Paula Pell) möchte nachholen, was sie damals als schranklesbisches Bandmitglied verpasste: Mit so vielen Frauen wie möglich schlafen! Allerdings ist sie eher so der Nach-dem-zweiten-Date-zusammenziehen-Typ…

In den USA startete gestern die 20. Staffel der Krankenhaus-Soap Grey’s Anatomy, in der auch die lesbische Kinderchirurgin Dr. Arizona Robbins (Jessica Capshaw) nach über sechs Jahren wieder ins Grey-Sloan Hospital zurückkehrt. Ihre neue Kollegin Dr. Monica Beltran, gespielt von der queeren Schauspielerin Natalie Morales (Dead To Me), scheint allerdings nicht, wie ich kürzlich spekulierte, ihr Love Interest zu werden sondern – das deutet der Trailer an - der von Dr. Amelia Shepherd (Caterina Scorsone). Deren nichtbinäre Ex Dr. Kai Bartley (E.M. Fightmaster) ist leider nicht mehr dabei, ob Yasuda (Midori Francis) und Helm (Jaicy Elliot) noch ein Paar sind, ist nicht bekannt. Bei uns könnte es noch bis Herbst dauern, bis die – voraussichtlich nur 10 - neuen Folgen bei Disney+ und ProSieben laufen.

Neu im Kino: Die Langzeitdoku Der Wunsch von Judith Beuth über ein Frauenpaar, das (vergeblich) versucht, Eltern zu werden. Rückkehr nach Korsika von der lesbischen Regisseurin Catherine Corsini (La Belle Saison) über eine Mutter und ihre zwei Töchter, die den Sommer in ihrer alten Heimat Korsika verbringen - erste lesbische Liebe inbegrifffen (unsere Filmkritik). Und The Persian Version: Die queere Leila (Layla Mohammadi) versucht ihr liberales Leben vor ihrer iranisch-amerikanischen Familie zu verstecken, zumal sie frisch von ihrer Frau geschieden und schwanger von einem One-Night-Stand ist. Bei einem Familientreffen erfährt sie jedoch, dass auch ihre strenge, homophobe Mutter (Niousha Noor) ein Geheimnis mit sich herumträgt... Die Dramedy der bisexuellen Regisseurin Maryam Keshavarz gewann beim Sundance-Filmfestival 2023 den Drehbuch- und den Publikumspreis.

Neu bei Amazon Prime Video: In ihrem Dokumentarfilm Frida lässt Carla Gutiérrez die weltberühmte bisexuelle Künstlerin Frida Kahlo anhand von Auszügen aus ihren Tagebüchern, intimen Briefen und abgedruckten Interviews selbst zu Wort kommen und illustriert das Gesprochene mit Animationen, die sich an ihren Kunstwerken anlehnen.

Im Frauenfußball verbreitet sich die Intersex Pride Spielführer*innenbinde des Regionalligisten FC Viktoria Berlin: Mit der selbst designten BE THE CHANGE-Binde laufen seit Februar nicht nur das Team, das von einer Investorinnengruppe um Weltmeisterin Ariane Hingst und die lesbische Journalistin Felicia Mutterer geführt wird (unser Artikel), auf, sondern auch die Bundesliga-Frauenteams Werder Bremen, TSG Hoffenheim und SGS Essen, die Zweitligistinnen Carl Zeiss Jena, SC Sand, SV Weinberg sowie die Frauen von Borussia Dortmund, Hannover 96, FC St. Pauli und Mainz 05.

Kristen Stewarts sexy Rolling Stone-Coverfoto (K-Word #547) schlägt immer noch Wellen. Anfang der Woche war die Oscar-nominierte Schauspielerin zu Gast in The Late Show with Stephen Colbert und erfuhr von dem Moderator, dass der Sender CBS ihm verbieten wollte, das Titelbild hochzuhalten – was er aber dennoch tat. Das sei schon „ein bisschen ironisch“, sagte Stewart, „weil ich eine Menge männliches Schamhaar auf Titelseiten gesehen habe, eine Menge Hände in Hosen.“ Die Hater des Motivs bezeichnete sie als „sexistisch und homophob“ und schickte ihnen ein „Fuck You!“ ins Wohnzimmer, nur um (nach einer Entschuldigung für das F-Wort) hinzuzufügen: „Aber das werde ich nie tun!“ Ihr neuer Film, der lesbische Thriller Love Lies Bleeding, startet am 13. Juni im Kino.

Und was Wilhelmine hier schreibt und singt, muss man nicht weiter kommentieren (außer mit der Info, dass ihr zweites Album „Meere“ am 2. Mai erscheint):

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Weiterlesen: K-Word #549: Neues aus der Lesbenwelt

 

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