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K-Word #574: Neues aus der Lesbenwelt

6.9.2024 - Julianne Moore & Tilda Swinton: das beste heterosexuelle Frauenpaar des Jahres, Lea Schüller, „Princess Charming“-Finale: die Community ist zufrieden, wie monogam ist die Bi-„Bachelorette“? Jojo Siwa beim ESC? Samantha Fox verurteilt - und mehr!

Von Karin Schupp

6.9.2024 - Tilda Swinton und Julianne Moore sind zwar beide hetero, senden aber veritable Couple Vibes aus: Vor der Premiere ihres neuen Films The Room Next Door in Venedig gingen sie Händchen haltend über den roten Teppich und wirkten alles in allem wie ein glückliches Paar. In dem Spielfilm von Pedro Almodóvar (ab 24. Okt. im Kino) spielen sie alte (und offenbar heterosexuelle) Freundinnen, die nach Jahren wieder zusammenfinden, als eine der beiden tödlich erkrankt. Und wann endlich kommt der lesbische Liebesfilm mit den beiden??

Lea Schüller (K-Word #572) gehört zu den 30 Fußballerinnen, die für den Ballon d’Or 2024 nominiert wurden. Die Nationalspielerin ist weder die einzige Deutsche auf der Shortlist – Giulia Gwinn und Sjoeke Nüsken stehen ebenfalls drauf – noch die einzige lesbische/ queere Spielerin: Auch Manuela Giugliano (ITA), Alexia Putellas (ESP), Tarciane (BRA) und die Engländerinnen Lucy Bronze und Lauren Hemp könnten als weltbeste Fußballerin des Jahres ausgezeichnet werden. Die Gala findet am 28. Oktober in Paris statt.

US-Sängerin Jojo Siwa (K-Word #572) beim Eurovision Song Contest? Der lesbische Ex-Kinderstar erzählte am letzten Wochenende auf TikTok, in Gesprächen zu sein, Polen beim ESC 2024 zu vertreten. Ihr Song „Yesterday’s Tomorrow’s Today“ ist wohl in den polnischen Charts und sie habe sogar polnische Wurzeln, erklärte die 21-Jährige, die in der vergangenen Woche das Land ihrer Vorfahren besuchte. Sie sei „zu 1000 % bereit“ und müsse nur noch „die Logistik“ klären. Da war sie wohl ein bisschen voreilig: Der polnische Sender TVP, der an der Auswahl des ESC-Acts beteiligt ist, erklärte, dass bisher noch gar keine Verhandlungen mit Musiker:innen geführt wurden.

*** Achtung Spoiler *** Keine vorgetäuschte Romantik bei Princess Charming: Im Finale der Datingshow (RTL+) verstieß Princess Lea gegen die Regeln der Sendung (da war sie ja nicht die erste in dieser Staffel!) und wählte weder Christine noch Maike zur Frau an ihrer Seite. Für Maike standen nach einem Traumdate zwar die Chancen gut, aber Lea entschied sich lieber für: sich selbst (unser Rückblick aufs Finale). Natürlich waren darüber einige enttäuscht (allen voran wahrscheinlich RTL!), aber die Mehrheit des Publikums lobt in den Sozialen Medien die Entscheidung als souverän, reif, ehrlich und authentisch. Bei Youtuber Nico erklärte Lea, wieso sie Maike trotz aller Red Flags in der Show behielt; im Podcast Busenfreundin verriet sie, dass Staffel 1-Princess Irina (Staffel 1) einer ihrer Ex-Freundinnen sehr ähnlich sieht und sie einen Crush auf Staffel 3-Princess Madlen hatte (lest auch Leas Interview in L-MAG - hier als E-Paper). Übers Finale darf sie aber erst ab dem 12. Sept. reden, wenn auch bei VOXup die letzte Folge gelaufen ist. Ein Happy End gab's nach der Show auf jeden Fall für Christine: Sie ist inzwischen glücklich liiert.

Wer schon die aktuelle Princess Charming-Staffel anstrengend fand, sollte sie für die Bi-Bachelorette (RTL+, montags) warm anziehen: Ob die vier Kandidatinnen ihre Entscheidung bedauern, lieber in die Bachelorette-Mansion als in die Charming-Villa gezogen zu sein? (Die fünfte, Aysun, hatte die Erfahrung ja wenigstens schon.) In Folge 3 wurden die weiblichen Singles von den männlichen und zum Teil homophoben Kandidaten zum Teil skeptisch empfangen und alsbald nach Datingpotenzial abgecheckt. Den Job der Aufklärungsarbeit müssen sie natürlich auch noch leisten. Für einige Männer könnten ihre konservativen Einstellungen aber zum Fallstrick werden, denn das gefällt der Bachelorette gar nicht. Und auch die Monogamie-Diskussion hält in dieser Show Einzug: Dass Stella einer offenen Beziehung gegenüber nicht abgeneigt ist, sorgt vor allem bei den Männern für Angst und Schrecken. Die aktuellen Favorit:innen von Stella (und dem Publikum) sind Devin und Leila.

Noch ein Horrorfilm mit lesbischem Final Girl? Nach Cuckoo  mit Hunter Schafer (K-Word #573) startete gestern im Kino  Something in the Water: In dem Hai-Schocker von Hayley Easton Street treffen sich Meg (Hiftu Quasem) und Kayla (Natalie Mitson) Jahre nach ihrer Trennung bei einer Hochzeit in der Karibik wieder, wo die Braut und zwei weitere Freundinnen planen, die beiden wieder zusammenzubringen. Ein fröhlicher Bootsausflug wird allerdings zum Horrortrip, als die fünf von einem Hai ins Visier genommen werden... Mein Tipp (kein Spoiler: ich kenne den Film nicht): Meg wird das Final Girl.

Samantha Fox wurde von einem Gericht bei London wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses zu 1000 Pfund Strafe und Sozialstunden verurteilt. Der 80er-Jahre-Popstar („Touch Me“) hatte sich im Dezember 2023 vor dem Start eines Flugzeug von London nach München so angetrunken und aggressiv verhalten, dass der Pilot den Start abbrach. Weil sie sich danach den Sicherheitskräften und der Polizei widersetzte, musste die 58-Jährige eine Nacht in einer Arrestzelle verbringen (K-Word #543). Auslöser soll ein Streit mit ihrer Frau Linda Olsen gewesen sein. Der Vorwurf, sie körperlich angegriffen zu haben, wurde im Prozess allerdings fallen gelassen. Fox muss außerdem 1700 Pfund Schadensersatz an British Airways zahlen und an einer bis zu 25-tägigen Rehabilitationsmaßnahme teilnehmen. Die Britin, deren Karriere als Nacktmodel begann, outete sich 2003 als lesbisch und ist seit zwei Jahren mit Olsen verheiratet. Mit der Norwegerin (rechts im Bild) hat sie sich offensichtlich wieder versöhnt, im Juni feierten sie ihren Hochzeitstag:

Lesbian Mashup: Letzte Woche mixte Melissa Etheridge bei einem Konzert in Virginia Chappell Roans (K-Word #572) Hit „Red Wine Supernova“ in ihren Klassiker „I Want To Come Over“ – die lesbische Rock-Ikone und die lesbische Senkrechtstarterin: das nenne ich mal generationenverbindend.

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Weiterlesen: K-Word #573: Neues aus der Lesbenwelt

 

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