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K-Word #577: Neues aus der Lesbenwelt

27.9.2024 - „Das war aufregend“: Ex-Topmodel Jenny Shimizu über ihre Affäre mit Madonna, „Heartstopper“: neue Staffel, Halbzeit bei der „Bachelorette“, Peaches, Tegan and Sara, queere Filmtipps - und mehr!

Von Karin Schupp

27.9.2024 - Am 3. Oktober kommt Staffel 3 der queeren Teenie-Serie Heartstopper zu Netflix. Mit Ausnahme von Olivia Colman als Nicks (Kit Connor) Mutter ist der gesamte Cast ist wieder dabei, darunter auch das lesbische Pärchen Tara (Corinna Brown) und Darcy (Kizzy Edgell). Darcy wird wohl, wie vermutet wird, in der Serie ein nichtbinäres Coming-out erleben – passen würde es, denn Darsteller:in Kizzy Edgell hat sich 2022 als nichtbinär und letztes Jahr als trans und queer geoutet. Ob diesmal auch Imogen (Rhea Norwood) eine queere Story bekommt? Zumindest schien sie am Ende von Staffel 2 ihre bisexuelle Freundin Sahar (Leila Khan) plötzlich mit anderen Augen zu sehen…

„Das war aufregend“: Das lesbische Ex-Topmodel Jenny Shimizu (K-Word #60) packt in der Disney+-Dokuserie In Vogue: The 90s über ihre damalige Affäre mit Madonna aus. Für eine Nacht mit dem Popstar sei sie durch ganz Europa geflogen, erzählt die heute 57-Jährige, die mal das Werbegesicht von Calvin Klein war. „Ich meine, in den Neunzigern sagte man nicht nein zu Madonna“, sagt sie in Folge 6 der Fashion-Serie. „Es war nicht nur toll, sich wie eine erstklassige Nutte zu fühlen - denn das war es wirklich. Man bekam einen Anruf: ‚Hey, kannst du mich nach meiner Show in Paris treffen? Du bist doch in Europa, oder?‘“ Um 4 Uhr morgens hätten sie sich dann im Hotel getroffen, Sex gehabt und sie sei zurückgeflogen. Über ihre Affäre mit Angelina Jolie, die ebenfalls kein Geheimnis ist, verrät sie leider nichts. Shimizu, die auch Moderatorin des ersten L-Beach-Festivals (2010) war, ist seit zehn Jahren mit der Fashionista Michelle Harper verheiratet.

Zur Halbzeit der Bi-Bachelorette (K-Word #575) sind noch alle fünf weiblichen Singles in der Villa. Den ersten Kuss aber schenkte Stella einem Mann, Devin, und auch die Einzeldates vergab sie bisher nur an männliche Kandidaten. Leila bekam von ihr aber immerhin ein „geheimes Handy“ zum gegenseitigen Texten. In Folge 7 (ab 30. Sept. bei RTL+) spielt Stella im Gruppendate mit Ako, Ferry und Erik Szenen aus „Romeo und Julia“ bzw. „Julia und Julia“ nach und eine Kandidatin kündigt an, freiwillig ausziehen zu wollen (tut es aber – noch – nicht). Im  RTL erleben-Podcast zieht Stella Zwischenbilanz, sehr informativ ist das aber nicht, da sie vor dem Finale leider so gut wie nichts erzählen darf.

Während über die Zukunft von Princess Charming noch nichts bekannt ist, habe ich auf l-mag.de eine Bilanz nach vier Staffeln der lesbischen Datingshow gezogen und frage: Princess Charming: War’s das jetzt?“ Wie kann es weitergehen, nachdem die Kandidat:innen in Staffel 4 das romantisierende Prinzessinnen-Konzept endgültig entzaubert haben? Würden uns Charming Girls, I Kissed a Girl oder andere Datingshowkonzepte besser unterhalten oder brauchen wir vielleicht ganz andere lesbische Formate? 

Teaches of Peaches, Gewinner des LGBTQ-Filmpreises Teddy 2024, gibt’s jetzt bei Streamingdiensten und auf DVD. Die Doku begleitet die kanadische Musikerin Merrill Nisker, die als Peaches zur queer-feministischen Ikone wurde, bei ihrer Tour 2022 und zeigt privates Archivmaterial von ihren Anfängen in den Neunzigern bis zu ihrem heutigen Leben in Berlin.

Beim Filmfestival in Venedig feierte Anfang September gleich noch eine zweite Peaches-Doku Weltpremiere: Peaches Goes Bananas von Marie Losier. Die französische Filmemacheri, die mit der Künstlerin befreundet ist, begleitete sie siebzehn Jahre lang mit der Kamera. Einen deutschen Starttermin gibt's noch nicht.

Noch eine Premiere: Blindgänger, der neue Film der queeren Regisseurin Kerstin Polte (Becoming Charlie), wird am Samstag beim Filmfest Hamburg uraufgeführt. In dem Episodenfilm um die Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Hamburg gibt es viele queere Charaktere, etwa eine Bombenentschärferin (Anne Ratte-Polle, Dark), die sich in die neue Team-Psychologin (Haley Louise Jones, Sad Jokes) verliebt, und ein trans Jugendlicher (Lukas von Horbatschewsky, Druck), der Probleme mit seiner kranken Mutter hat. Im Cast sind auch die queeren Schauspielerinnen Bineta Hansen (Wir) und Kübra Sekin (Ruby). Blindgänger startet im Frühjahr 2025 im Kino, lestunsere Filmkritik auf l-mag.de.

Die lesbischen Pop-Zwillinge Tegan and Sara, die letzte Woche ihren 44. Geburtstag feierten, veröffentlichten heute ihre zweite Graphic Novel „Crush“, bebildert von der lesbischen Comiczeichnerin Tillie Walden. In der autobiografisch inspirierten Fortsetzung von ,„Junior High“ sind die beiden in der 8. Klasse und hoffen, dass ein Band-Wettbewerb zum Kickstarter für ihre Karriere wird. Sara entwickelt Gefühle für ihre Traumfrau und Tegan hat Streit mit ihrer ehemaligen besten Freundin… Teil 1 gibt’s bereits auf Deutsch, wann „Crush“ auf deutsch erscheint, ist noch nicht bekannt.

Ein Wiedersehen mit Sepideh Moafi, die als Gigi in The L Word: Generation Q die Lesbenherzen eroberte: In der US-Dramedy I’ll Be Right There spielt sie die Affäre der Hauptfigur: Wanda (Edie Falco, Nurse Jackie), die die Bedürfnisse ihrer Familie immer über ihre eigenen gestellt hat, will endlich mehr Zeit für sich haben, weiß aber nicht genau wofür. Der Film, für den es noch keinen deutschen Starttermin gibt, erzählt aber leider keine lesbische Lovestory, sondern steuert auf ein heterosexuelles Happy End zu. Für Moafi ist es nach TLW und Class of ’09 (Disney+, K-Word #540) bereits die dritte queere Rolle, Falco spielte in der Serie Tommy (Apple TV, Amazon) eine lesbische Polizeichefin (unser Interview).

Ob’s in Lara Hulos neuen Liebeskummer-Song „Kontrolle verloren“ um Princess Charming-Kandidatin Rahel (Staffel 3) geht? Über ihre damalige Freundin schrieb die Indiepop-Musikerin im Frühjahr den Song „Brich mir nicht mein Herz” – aber das scheint inzwischen passiert zu sein. Am 20. November beginnt die erste Deutschland-Tour der Hamburgerin.

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Weiterlesen: K-Word #576: Neues aus der Lesbenwelt

 

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