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Filmtipp „Gondola“: Die fabelhafte Welt verliebter Seilbahnschaffnerinnen

6.3.2024 - Immer auf halber Strecke begegnen sich die Seilbahngondeln von Iva und Nino – und eine große Liebe beginnt. „Gondola“ ist eine zauberhaft-leichte Liebeskomödie voller fantasievoller Bilder, für die es keine Worte braucht. Kinostart: 7. März.

Von Karin Schupp

6.3.2024 - Diesen Luxus haben wir selten: In dieser Woche konkurrieren gleich zwei lesbische Filme um unsere Gunst. Beide gehören dem Genre Komödie an, könnten aber kaum unterschiedlicher sein: Auf der einen Seite das schräge und turbulente Roadmovie Drive-Away Dolls (unsere Filmkritik), auf der anderen Seite die poetisch-versponnene Liebesgeschichte Gondola des deutschen Regisseurs Veit Helmer.

Kollegialer Gruß, dann Flirt und schließlich: Liebe

Schauplatz ist eine altertümliche Seilbahn in Georgien, die ein Bergdorf mit dem Tal verbindet. Als Iva (Mathilde Irrmann, Bad Banks) dort als Schaffnerin neu anfängt, ist Nino (Nino Soselia) sichtlich angetan von ihrer neuen Kollegin. Doch das Kennenlernen dauert, denn die beiden sehen sich immer nur auf halber Strecke, wenn sich ihre beiden Gondeln für einige Sekunden begegnen. Aus dem anfänglich kollegialem Gruß werden allmählich kleine Späßchen, ein Flirt und schließlich: Liebe.

Auf ihrem Weg zum Glück überraschen sie sich mit immer aufwändigeren Ideen, müssen eine kleine Krise und ihren eifersüchtigen Chef überwinden, erleben am Ende den kleinsten Actionfilm der Welt – und all das geschieht ganz ohne Dialoge.

Fantasievolle Bilder, liebenswerte Nebenfiguren, leiser Humor

Die sind auch gar nicht nötig, denn was gesagt werden muss, geht auch mit Blicken, Geräuschen – es wird gelacht, geseufzt, gejubelt, musiziert – und dem stimmigen Soundtrack von Malcolm Arison und Sóley Stefánsdóttir, der ein wenig an Die fabelhafte Welt der Amelie (2001) erinnert. Mit dem französischen Kulthit hat Gondola auch die warmen, fantasievollen Bilder, die liebenswerten Nebenfiguren und den leisen Humor gemeinsam, ist dabei aber noch zeitloser - nur wenige Gegenstände holen ins 21. Jahrhundert zurück

Und auch wenn in dieser harmlosen Atmosphäre nicht mal ein Kuss fällt, ist doch eindeutig, dass es Iva und Nino nicht um eine rein schwesterliche Freundschaft geht.

Nino und Iva brauchen keine Worte, um ihre Gefühle auszudrücken

Ninos kleiner Strip bei einer Gondel-Begegnun, der ihre Absichten glasklar macht, scheint vor allem für ignorante Zuschauer:innen gedacht zu sein, denn den beiden Hauptdarstellerinnen gelingt es wunderbar, ihre Gefühle füreinander ohne Worte auszudrücken und dabei nicht übertrieben zu agieren.

Nicht zu vergessen ist auch die altertümliche Seilbahn, die sich als Vielzweck-Mobil erweist und zur dritten Hauptfigur wird, ohne die der Film nicht das wäre, was er ist. Sie befindet sich übrigens in dem südwestgeorgischen Örtchen Chulo und ist tatsächlich noch in Betrieb.

Gondola ist eine zauberhaft-leichte Liebeskomödie, die uns 75 Minuten lang in eine märchenhafte Welt entführt und unser Herz sanft massiert. Hier ist jedes Bild, jeder Blick wichtig - mal kurz am Handy daddeln ist nicht zu empfehlen. Für solche Filme wurde das Kino erfunden: Unbedingt auf der großen Leinwand anschauen!

Gondola, D 2024, Buch/ Regie: Veit Helmer, mit Mathilde Irrmann, Nino Soselia u.a., 78 min., Kinostart: 7. März

 

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