Von Karin Schupp, 30.12.2024

Lest hier: Die 10 besten lesbischen Musikvideos 2024 (1. Halbjahr)

1. kleinabaoho: „ikea“

Eine lesbische Nacht im Möbelhaus: Die Singer-Songwriterin aus Wien, die „queeren Dreampop aus Österreich“ (Diffus) macht, drehte das Video zu ihrem Song tatsächlich in der Wiener Ikea-Filiale. 2024 erschien auch ihre Debüt-EP „bilder“.

2. Chrissy Chlapecka: „My Only Dream Is To Be Loved“

Die lesbische Sängerin ist ein TikTokStar und im #BimboTok unterwegs, das hyperfeminine Frauen feiert – nur dass sich hinter ihrer „Bimbo“-Fassade eine queere, linksradikale Feministin verbirgt. Hier singt sie als prototypisches „Biker-Girl“ in einer Biker-Kneipe und düst am Ende mit dem einzigen weiblichen Gast davon.

3. Ebow: „Ebrus Story“

Nach ihrer unmissverständlich betitelten Lesben-Hymne „lesbisch“ richtet sich die Berliner Rapperin hier an ihr 7-jähriges Ich, singt über ihr Coming-out und den Moment, in dem sie als Erwachsene endlich den Mut fasst, mit ihrer Tante darüber zu sprechen. Wer Ebow live hören will: Im Mai/ Juni 2025 tourt sie mit ihrem aktuellen Album „FC Chaya“ durch Deutschland.

4. 070 Shake: „Winter Baby/ New Jersey Blues“

„Found a girl and she's worth all of the pain/ (…) New Jersey Blues/ My baby gets me through“: Die Rapperin und Sängerin stammt aus New Jersey („070“ ist die Postleitzahl des Bundesstaats) und hat tatsächlich ihr „Baby“ gefunden, das sie durch die kalte Jahreszeit bringt: Sie ist seit zwei Jahren mit Lily-Rose Depp zusammen. Die Schauspielerin und Tochter von Johnny Depp und Vanessa Paradis spielt auch die Hauptrolle im Video.

5. Soccer Mommy, „Abigail“

Die bisexuelle Singer-Songwriterin (27), die sich schon mit 18 den Namen „Soccer Mommy“ gab, besingt hier ihre Liebe zu einer Avatar-Figur mit lila Haaren aus dem Computerspiel „Stardew Valley“. Spoiler: Am Ende gibt’s eine Hochzeit!

6. Linkin Park: „Over Each Other“

Seit September ist die queere Musikerin Emily Armstrong die neue Sängerin der Rockband, die seit dem Suizid ihres Frontmann Chester Bennington (2017) pausiert hatte. In der Single „Over Each Other“ ist sie zum ersten Mal im Lead-Gesang zu hören. Das lesbische - aber tragische! - Video über eine zerbrechende Beziehung drehte Armstrong mit Linkin Park-DJ Joe Hahn nach dem Konzert der Band Ende September im südkoreanischen Seoul.

7. Cora Laguna: „Mit dir Baby“

Eine wilde Nacht in Rosarot: Während Ken nicht zugegen ist, haben zwei Freundinnen Spaß und die Barbies machen unanständige Sachen miteinander - der lesbische Part, der im „Barbie“-Film fehlte.

8. Dua Saleh: „want“

Das Video ist stylish in In dem Song der im Sudan geborenen US-Musiker*in, bekannt als nichtbinäre*r Sal aus der Netflix-Serie Sex Education, geht’s „um toxische On-again-off-again-Beziehungen, die sich so richtig anfühlen, dass man gegen seine Intuition handelt.“ Im Januar geht Saleh auf Welttour und kommt auch in Köln (17. März) und Berlin (19. März) vorbei.

9. Hollie Col: „Two Step Plan“

Verliebt in eine Frau, die mit einem Mann liiert ist: das schmerzt! Und wenn sie dann – trotz allem – schmachtend rüberschaut, dann tut das eher noch mehr weh. Die Videos der Australierin sind kleine Kurzfilme, dieses hier hat noch einen kleinen Twist am Ende.

10. Lara Hulo: „Fick sie doch“

Es muss nicht immer ein Liebeslied sein - manchmal braucht’s auch einen wütenden Song! Und diese Situation kennen wir alle: Das verzweifelte Festklammern an einer kaputten Beziehung in dem Wissen, dass man sie längst loslassen müsste...

BONUS-TRACK:

Chappell Roan: „The Giver“

Leider noch ohne Video, aber die lesbische Senkrechtstarterin hat dennoch eine lobende Erwähnung verdient: „I get the job done“, singt sie im Refrain des fröhlichen Countrysongs und meint damit: die sexuelle Befriedigung einer Frau. Das gelingt ihr nämlich sogar blind besser als jedem Mann: „And other boys may need a map/ But I can close my eyes/ And have you wrapped around my fingers like that.“ Denn schließlich weiß nur eine Frau, wie man eine Frau richtig behandelt: „Well, only a woman knows how to treat a woman right.”

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