Nicht nur Festival, sondern auch Plattform für Veränderung
Das IFFF ist nicht nur ein Festival, sondern eine Plattform für Veränderung. Es macht auf Ungleichheiten aufmerksam, fördert aktiv weibliche und queere Talente und zeigt, dass Film nicht nur unterhalten, sondern auch gesellschaftliche Debatten anstoßen kann. Solange die Filmwelt nicht von echter Gleichberechtigung und Diversität geprägt ist. Gleichberechtigung sei, so Maxa Zoller, kein Kampf um Anerkennung, kein Angriff, sondern er möge ein Soll-Zustand sein, der für alle gut ist. Schließlich bedeute Gleichberechtigung auch Machtumverteilung.
Leider hat auch das Festival mit Problemen zu kämpfen: Grund dafür sind gekürzte Fördermittel und gestiegene Kosten. Auch bei Spezialprogrammen habe man stark kürzen müssen, wie es von der Festival-Leitung heißt. Gekürzt werde aber ausdrücklich nicht beim Filmprogramm für Kinder und Jugendlichen.
Unverzichtbar als Motor für eine gerechtere Zukunft
Das IFFF ist unverzichtbar – als Sprachrohr, als Korrektiv und als Motor für eine gerechtere Zukunft im Kino. Langfristig und gesellschaftlich gesehen trägt das IFFF Dortmund+Köln vermutlich dazu bei, dass die Diskriminierung der Frau – wie offen oder subtil diese auch immer zum Vorschein kommt – entlarvt und ihr (bildliche) Gegenwelten entgegengesetzt werden.
Das Festival wurde mit der Dokumentation Die Möllner Briefe wurde eröffnet. Regisseurin Martina Priessner setzt sich in dem Film mit den 1992 von Rechtsextremisten verübten Brandanschlägen im schleswig-holsteinischen Mölln auseinander. Mehr noch: Sie klagt an. Knapp 30 Jahre nach den Anschlägen tauchten Briefe auf, die an die betroffenen Familien gerichtet waren, diese aber nie erreichten. Warum konnten oder sollten die Opfer nichts von der Solidarität erfahren? Martina Priessner sucht nach Antworten. Schon auf der Berlinale erhielt sie dafür den Panorama Publikumspreis sowie den Amnesty International Filmpreis.
Das Frauenfilmfestival in Köln und Dortmund läuft noch bis 6. April, alle Infos und das Programm stehen hier, in der Sektion „Begehrt!“ sind queere Filme zu sehen.