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Frauen Film Fest Dortmund: Kunst kann uns aus der Schockstarre helfen

3.4.2025 - In Dortmund startete das Internationale Frauen Film Fest (IFFF). Das Festival zeigt Filme von Filmemacherinnen* und stärkt die Sichtbarkeit von weiblichen Perspektiven im Kino - wichtiger denn je in einem Klima, das für Frauen wieder ungemütlicher wird.

Von Nora Jakob

3.4.2025 - Film verbinde nicht nur, sondern könne auch verändern. Mit diesen Worten eröffnete Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, am Dienstag in einer Video-Botschaft das Internationale Frauen Film Fest Dortmund+Köln (IFFF).

Veränderung, die noch immer notwendig ist. Denn nach wie vor sind Frauen in Regie, vor der Kamera, Drehbuch und Produktion unterrepräsentiert. Auch die Darstellung von Frauen auf der Leinwand bleibt häufig auf stereotype Rollen reduziert, während vielfältige, vielschichtige weibliche Perspektiven oft zu kurz kommen. Gleichzeitig wird das Klima für Frauen* in Deutschland, Europa und der Welt wieder ungemütlicher.

Ein weiblicher Blick auf die Welt

Kunst könne uns aus der Schockstarre helfen, sagte die künstlerische Leitung des Festivals, Maxa Zoller, während der Eröffnung am Dienstagabend im Dortmunder Cinestar. Dazu braucht es den weiblichen Blick auf die Welt – durch die Kamera und durch und mit Hilfe von Protagonistinnen.

Seit 40 Jahren schon versucht das Internationale Frauen Film Fest, den weiblichen Einfluss auf und in der Filmbranche zu stärken und patriarchale Erzählmuster aufzubrechen. Das Festival findet jährlich wechselnd in Dortmund und Köln statt und trägt aktiv dazu bei, die Sichtbarkeit und Anerkennung von Filmemacherinnen zu erhöhen.

Nicht nur Festival, sondern auch Plattform für Veränderung

Das IFFF ist nicht nur ein Festival, sondern eine Plattform für Veränderung. Es macht auf Ungleichheiten aufmerksam, fördert aktiv weibliche und queere Talente und zeigt, dass Film nicht nur unterhalten, sondern auch gesellschaftliche Debatten anstoßen kann. Solange die Filmwelt nicht von echter Gleichberechtigung und Diversität geprägt ist. Gleichberechtigung sei, so Maxa Zoller, kein Kampf um Anerkennung, kein Angriff, sondern er möge ein Soll-Zustand sein, der für alle gut ist. Schließlich bedeute Gleichberechtigung auch Machtumverteilung.

Leider hat auch das Festival mit Problemen zu kämpfen: Grund dafür sind gekürzte Fördermittel und gestiegene Kosten. Auch bei Spezialprogrammen habe man stark kürzen müssen, wie es von der Festival-Leitung heißt. Gekürzt werde aber ausdrücklich nicht beim Filmprogramm für Kinder und Jugendlichen.

Unverzichtbar als Motor für eine gerechtere Zukunft

Das IFFF ist unverzichtbar – als Sprachrohr, als Korrektiv und als Motor für eine gerechtere Zukunft im Kino. Langfristig und gesellschaftlich gesehen trägt das IFFF Dortmund+Köln vermutlich dazu bei, dass die Diskriminierung der Frau – wie offen oder subtil diese auch immer zum Vorschein kommt – entlarvt und ihr (bildliche) Gegenwelten entgegengesetzt werden.

Das Festival wurde mit der Dokumentation Die Möllner Briefe wurde eröffnet. Regisseurin Martina Priessner setzt sich in dem Film mit den 1992 von Rechtsextremisten verübten Brandanschlägen im schleswig-holsteinischen Mölln auseinander. Mehr noch: Sie klagt an. Knapp 30 Jahre nach den Anschlägen tauchten Briefe auf, die an die betroffenen Familien gerichtet waren, diese aber nie erreichten. Warum konnten oder sollten die Opfer nichts von der Solidarität erfahren? Martina Priessner sucht nach Antworten. Schon auf der Berlinale erhielt sie dafür den Panorama Publikumspreis sowie den Amnesty International Filmpreis.

Das Frauenfilmfestival in Köln und Dortmund läuft noch bis 6. April, alle Infos und das Programm stehen hier, in der Sektion „Begehrt!“ sind queere Filme zu sehen.

 

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