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Sophie Koch ist die neue Queerbeauftragte der Bundesregierung

29.5.2025 - Sophie Koch (SPD) ist die neue Bundesbeauftragte für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Die sächsische Landtagsabgeordnete versteht sich als „Anwältin der queeren Community“ und weiß, wie es ist, „im ländlichen Raum queer zu sein.“

29.5.2025, red. - Im Koalitionsvertrag der schwarz-roten Bundesregierung steht nicht viel wenig zu queeren Themen (wir berichteten), und Kanzler Merz machte keinen Hehl daraus, dass er die meisten Posten der von der Ampelregierung besetzten Bundesbeauftragten für unnötig hält. Da war es eine positive Überraschung, als am Mittwoch die sächsische SPD-Landtagsabgeordnete Sophie Koch zur neuen Queerbeauftragten berufen wurde.

Damit übernimmt nun eine queere Frau den Job von ihrem Vorgänger Sven Lehmann (Die Grünen). Angesiedelt ist die Stelle im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das von Karin Prien (CDU) geleitet wird.

Koch sitzt seit 2024 für die SPD im Sächsischen Landtag und ist dort queerpolitische Sprecherin der Fraktion sowie Fachsprecherin für Blaulicht, Europa, Gleichstellung, Jugend, Justizvollzug und Recht. Zuvor arbeitete sie als Bildungsreferentin für die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Queeres Netzwerk Sachsen. Koch ist außerdem Vorsitzende der SPD Frauen Dresden und engagiert sich ehrenamtlich bei der Johanniter-Unfall-Hilfe und beim Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) Sachsen.

„Ich weiß, was es bedeutet, im ländlichen Raum queer zu sein“

„Ich lebe mein Leben lang in Sachsen. Und deshalb weiß ich auch, was es bedeutet, zum Beispiel im ländlichen Raum queer zu sein und die Regenbogenflagge hoch zu halten“, sagte die 31-Jährige in einem Video-Statement (siehe unten) auf dem Instagram-Kanal der SPD. Sie verstehe sich „als Anwältin der queeren Community in der Bundesregierung“ und setze auf das persönliche Gespräch: „Ich werde in den kommenden Wochen und Monaten mit der Zivilgesellschaft in den Austausch gehen, aber genauso mit dem politischen Berlin reden“, kündigte sie an.

Lob von SPD und Grünen, keine Reaktion vom Koalititonspartner

Die parteiinterne Arbeitsgemeinschaft SPDqueer begrüßte erwartungsgemäß ihre Ernennung. „Es ist ein wichtiges Signal, dass dieses Amt auch in der gemeinsamen Regierung mit CDU und CSU erhalten bleibt,“ heißt es in einer Pressemitteilung.

Beifall kam auch aus der Grünen-Fraktion des Bundestags und klopfte sich dabei selbst auf die Schulter: „Der Druck hat gewirkt“, schreibt deren queerpolitische Sprecherin Nyke Slawik in einer Stellungnahme. Sie halte  „Sophie Koch für menschlich und politisch sehr geeignet“, kritisiert aber, dass sie ihr Landtagsmandat behalten will: „Das Amt der Queerbeauftragten sollte keinen Nebenjob darstellen.“

Auch LGBTQ-Verbände begrüßten Kochs Berufungs, während sich der Koalitionspartner und andere Parteien bisher nicht offiziell äußerten. Konservative und rechte Medien polemisieren hingegen bereits gegen sie. So schrieb die Junge Freiheit: „Die SPD-Politikerin fiel in der Vergangenheit vor allem mit Pöbeleien gegen den Koalitionspartner CDU auf. Auch extremistische Botschaften sind dabei.“ Und die Welt schrieb's gleich in die Überschrift ihrer Meldung: „Noch im Januar rief die neue Queer-Beauftragte zur Demo gegen die CDU auf“.

Koch weiß sicherlich, was auf sie zukommt - in einer Pressemeldung der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag sagte sie: „Die Zeiten sind rau – umso mehr braucht es eine starke Stimme für Vielfalt.“

 

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